Die KaffeeKüche über ihre Café-Gründung
Wie ist die Idee für Euer Café Kaffeeküche entstanden? Was war der Grund, warum ihr es eröffnet habt?
Ein schon langer gehegter Wunsch von beiden. Sowohl bei Krissi seit Kinderschuhen und beiNatalie auch. So hatten wir beide viel Zeit um Ideen zu spinnen, zu verwerfen und neu zuerfinden. 2012 haben wir uns dann kennengelernt und gemerkt, dass wir beide sehr ähnliche Vorstellungen eines Cafés haben und haben dann Nägel mit Köpfen gemacht.
Wie lange hat es mit der Café-Gründung gedauert, vom ersten Gedanken bis zur Eröffnung?
Genau genommen ca. 20 Jahre. Aber konkret dann ca. 1 Jahr.
Wo habt ihr Euch vorab informiert?
KVR, Agentur für Arbeit, Berater der HOGA, Gründerzuschuss der Agentur für Arbeit
Wie habt ihr Euch für die Café-Gründung finanziert? Hattet ihr Rücklagen?Gründerkredit von der KfW
Ist ein Café zu besitzen genauso, wie ihr es euch vorgestellt habt?
Gute Frage. Irgendwie schon, irgendwie nicht. Es macht viel Spaß zu kochen, zu backen, mit den Kunden zu reden. Die Mitarbeiter sind großartig. Man wächst an jeder Aufgabe, die, wenn sie zum ersten Mal auftritt, anfangs wie eine riesige Herausforderung wirkt. Nun muss man sie angehen und stellt oft fest, dass viele Dinge gar nicht so wild sind, wie man anfangs dachte.
Wir haben damals ein Café gestaltet, so wie wir es gerne selber besuchen würden. Dass es so toll ankommen würde und die Leute unsere Liebe zum Detail so wertschätzen und beachten würden, haben wir nicht in diesem Ausmaß erwartet. Das ist einfach ein tolles Gefühl.
Viele organisatorische Dinge stellt man sich vor der Eröffnung überhaupt gar nicht vor, einfach aus diesem Grund, weil man sie oft nicht erwarten kann oder nie in Betracht gezogen hätte. Das bezieht sich aber nicht nur auf den Betrieb eines Cafés, sondern generell auf eine Existenzgründung hier in Deutschland. Für die nächste Eröffnung wissen wir heute auf jeden Fall um einiges mehr, was zu beachten, bedenken
und einzuplanen ist, was wir vor 3 Jahren noch nicht wussten
Was hat sich in eurem Leben verändert, seitdem ihr eure Kaffeeküche besitzt?
Die Freizeitgestaltung, zum Teil der Freundeskreis, die Verantwortung
Was war die schönste Erfahrung, die ihr bisher gemacht habt?
Die Eröffnung und die regelmäßigen wunderbaren Gespräche mit Stammkunden und neuen Kunden.
Was ist die lustigste Geschichte, die euch (mit Gästen) passiert ist?„Entschuldigung, bekomm ich bei Ihnen auch Kaffee?!“
Was ist die größte Herausforderung, die euch seit der Eröffnung der Kaffeeküche begegnet ist?
Die Sprunghaftigkeit unserer Vermieter.
Wie vereint ihr Arbeit und Privatleben? Haltet ihr euch an bestimmte Dinge, um die Balance zu halten?
Natalie: Leben und Genießen
Krissi: Freunde auch ins Café einladen, dass man sie dort sieht, wenn es anders mal nicht geht. Kraft tanken durch Sport und Zeit mit Familie und Freunden verbringen, sobald es irgendwie möglich ist. Die wenige freie Zeit, die man hat, in vollen Zügen genießen.
Wenn ihr nochmal ein Café eröffnen würdet, was würdet ihr anders machen?Definitiv auf eine größere Küche achten
Was macht eure Kaffeeküche besonders? Was ist eure Philosophie?
Hausgemacht, Saisonal und regional arbeiten. Liebe zum Detail und 100% hinter allen Produkten stehen. Was nicht passt, fliegt raus.
Wer übernimmt bei euch welche Aufgaben?
Natalie: Bestellungen und die praktischen Dinge
Krissi: Alle Zahlen, die im Laden anfallen
Wie geht ihr mit Problemen um (wenn mal etwas schiefgeht, kaputtgeht, ein Schaden eintritt, usw.)?
Wir suchen die beste Lösung, die wir finden können
Wie sucht ihr eure Mitarbeiter aus?
Nach Herzlichkeit. Aber im Endeffekt suchen die Mitarbeiter sich uns aus. Wir hatten bisher wirklich fast immer das Glück, dass wir selber nicht viel aktiv suchen mussten und die Leute, die sich vorgestellt haben, genau unseren Vorstellungen entsprachen und von Anfang an perfekt in den Laden, die Atmosphäre und das Team gepasst haben.
Wie macht ihr euer Marketing?
Puh…. wir sind wir. Und dann geht noch einiges über Facebook und Instagram.
Wo sammelt ihr Inspirationen für euer Café?
Wir geben jedem, der bei uns arbeitet die Chance bzw. die Möglichkeit seine Ideen bei uns umzusetzen und zu verwirklichen, solange es natürlich mit ins Konzept passt. Ansonsten Hefte, Bücher, Zeitschriften, andere Cafés, Reisen.
Wenn ihr in ein Café geht, was ist euch dort besonders wichtig?
Ein guter Service und eine warme Atmosphäre.
Was ist für euch ein No-Go in einem Café?
Mieser Service, schlechte Laune und fiese Stimmung. Ignoriert zu werden. Nicht begrüßt zu werden.
Was ist euer absoluter Tipp, den ihr allen Gründern an die Hand geben würdet? Kraft im Voraus tanken, zwischenzeitlich eine kurze Pause einlegen (und wenn es nur 1 Stunde länger schlafen ist). Niemals darüber wundern, was und wer noch so alles auf einen zukommt, worüber einen im Vorhinein kein Mensch informiert! Und sich vor allem am Anfang nicht von allem und jedem reinreden lassen…weil jeder scheint alles besser zu wissen als man selbst!!
Was ist euch sonst noch wichtig, was die Leser wissen sollten?
Wenn ihr einen Traum habt (völlig egal, ob das jetzt der Traum eines eigenen Cafés ist oder nicht), dann macht euch dran und verwirklicht ihn!! Es gibt immer einen Weg und wenn man nur dran bleibt und weiter versucht und kämpft, man schafft es irgendwann! Manches braucht Zeit…aber wenn man
es dann geschafft hat, ist das eines der wunderbarsten und tollsten Gefühle dieser Welt
Ich bedanke mich bei der lieben Natalie und Krissi!