MEINE CAFÉ LOTTI GESCHICHTE – TEIL 3

SABRINA_LORENZ-MUENCHEN

Der Entschluss zum eigenen Café wurde gefasst – aber wie ging es dann weiter

Nachdem alle Ideen zu Papier gebracht wurden, mussten Taten folgen. München war schon immer meine Traumstadt. Hier gibt es so viele kreative Menschen, so viele Möglichkeiten, sich zu entfalten und Dinge zu unternehmen.

Location

Wir durchforsteten das Internet nach passenden Immobilien in München und sortierten unsere Ideen, Wünsche und Gedanken. Innerhalb einer Woche entstand der Businessplan und wir haben erste Immobilien in München besichtigt. Unsere Location in der Schleißheimer Straße war das erste Objekt, das wir besichtigt haben. Wir waren gleich hin und weg. Noch in der gleichen Woche sagten wir zu – zwischen Idee und Mietvertrag lag also tatsächlich nur eine Woche!
Das Wichtigste an der Location ist, dass die Lage zum Konzept passt:

  • In welchem Viertel erreiche ich meine Zielgruppe?
  • Welche Gegend passt zu mir – das ruhige Wohngebiet oder die lebhafte Fußgängerzone?
  • Bin ich auf Laufkundschaft angewiesen oder ist mein Konzept so überzeugend, dass die Gäste einen weiteren Weg auf sich nehmen?

Das Café Lotti befindet sich in einer Wohngegend und so mussten wir zu Beginn viel Marketing betreiben, um unsere Marke aufzubauen und uns in München zu positionieren.

Dafür befinden wir uns in einer sehr ruhigen Einbahnstraße, können gemütliche Außensitzplätze anbieten und kennen alle unsere Nachbarn, die gerne in ihrer Pause oder nach Feierabend bei uns auf einen Kaffee vorbeischauen.

Diese Nachbarschaftsatmosphäre ist für das Café Lotti genauso wichtig wie die Atmosphäre im Café selbst. Und durch unseren Markenaufbau und die eindeutige Positionierung sind wir inzwischen auch über Münchens Stadtgrenzen hinaus bekannt. Daher freuen wir uns über Gäste aus der ganzen Welt.

Mein Tipp: Neben den „hard facts“ wie Sitzplätze, Lagermöglichkeiten, Abluft/ Umluft, Öffnungszeiten, Parkplätze und Teil- oder Vollküche solltest du auch auf das Gefühl achten, das dir die Location vermittelt.

Einrichtung

Bei der Einrichtung ist es wichtig, nicht nur Dinge zusammenzutragen, die einem gefallen, sondern bei Möbeln, Geschirr usw. immer an sein Konzept zu denken und dieses umzusetzen. Bei allen Entscheidungen sollte man sich die Frage stellen: Welche Wirkung hat das auf die Gäste?

Am besten setzt man sich auf jeden Platz und lässt die Atmosphäre auf sich mit allen Sinnen wirken. Neben dem Optischen sind auch Akustik, Duft und Klima wichtig für die Wohlfühlatmosphäre. Wenn man unsicher ist, hilft es auch immer, Rat von außen einzuholen. Bei uns hängen auch viele Englandbilder an den Wänden, von Orten an denen ich selbst schon war und die mir viel bedeuten. Das sorgt für eine persönliche Note.

Ein großes Thema ist natürlich auch die Küche: hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Rat von anderen Gastronomen sehr viel Wert ist, da diese wissen, was man braucht und auf was man achten sollte.

Mein Tipp: Die wichtigen Fragen lauten: Wie sollten sich die Gäste bei mir fühlen? Wie lange sollen sie bei mir bleiben – auf einen schnellen Snack oder für ein gemütliches Frühstück? Was will ich kochen (jetzt und vielleicht in Zukunft)? Was brauche ich dafür?

Behörden

Vor der Eröffnung stehen natürlich auch unzählige Behördengänge und Genehmigungen an: IHK Gastwirtschulung, Hygieneschulung, Lokalbaukommission, Kreisverwaltungsreferat, Lebensmittelkontrolleure usw.

Das Wichtigste dabei ist: Mit offenen Karten spielen, ganz klar sagen, was man will und immer nachfragen, was man genau braucht.

Mein Tipp:

Ein gutes Verhältnis zu den Behörden ist das A und O, sodass auf Dauer eine gute Zusammenarbeit entsteht und man bei Fragen immer einen Ansprechpartner hat.

Die Umbauphase war eine spannende Phase: wir haben ganze Tage und Nächte im Café verbracht und alle zusammengeholfen: unsere Kronleuchter alle per Hand zusammengeschraubt, meine Mama die Vorhänge genäht, Möbel zusammengebaut…

An diese Zeit habe ich viele gute Erinnerungen: die unglaubliche Unterstützung unserer Freunde und Familien und dieses kribbelige Gefühl im Bauch an den Tagen vor der Eröffnung.  Ich werde nie den kalten Novembertag vergessen, an dem wir frierend alle Fenster eingebaut haben oder wie wir unsere Mittagessen mit dem Wasserkocher gekocht haben, weil noch nichts anderes da war.

Seit dieser Zeit ist so viel passiert und ich bin unglaublich dankbar für all die tollen Menschen, die ich seitdem kennengelernt habe und die vielen Erfahrungen, die ich machen durfte. Es gab viele Höhen und Tiefen und ich freue mich schon, euch in den nächsten Blogbeiträgen von meinen weiteren Erfahrungen zu erzählen.

Ich hoffe, ich konnte dir wertvolle Tipps auf dem Weg zu deinem eigenen Café geben. Wenn du Fragen hast, schreib mir gerne! Ansonsten biete ich auch persönliche Beratungen mit mir an!

Ich freue mich von dir zu hören!

Deine Sabrina

Instagram: sabrina.lorenz
Email: info@sabrina-lorenz.de
Homepage: www.sabrina-lorenz.de